Phillip P. Peterson: „Flug 39“ – Buchtipp

von Nicky
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Wer kurzweiliges Lesevergnügen sucht, in dem es auch noch um mein Lieblingsthema Zeitreisen geht, wird von Phillip P. Petersons Roman “Flug 39”* begeistert sein. Und wer dachte, dass eine Zeitmaschine in einem DeLorean schon seltsam ist, wird mit der Zeitmaschine in einem Airbus A380 riesigen Spaß haben.

Ich bin ganz ehrlich: “Flug 39” ist kein Meisterwerk der Literatur. Ich empfehle es aber trotzdem, weil ich seit Langem kein Buch mehr so verschlungen habe. Die Idee hinter Petersons Science-Fiction-Roman ist zwar nicht sonderlich innovativ, dennoch wird die Geschichte so energisch erzählt, dass beim Lesen eine gewisse Spannung übertragen wird und das Weglegen des Buches (oder Kindles) schwer fällt.

Worum geht es in dem Buch?

„Wir werden nach 1939 gehen!“
„Um was zu tun?“, fragte Christoph
„Wir werden Hitler töten!“

Ok, zugegeben, ein Zeitreiseroman, in dem die Protagonisten in die Vergangenheit reisen, um die größten Gräueltaten der Menschheitsgeschichte ungeschehen zu machen, indem Adolf Hitler aufgehalten wird, ist nicht wirklich neu. Peterson erzählt die Geschichte um Linienpilot Christoph Walder aber erstaunlich energisch und fesselnd.

Kurz nachdem Christoph von seinem Dienst suspendiert wurde, beginnt er als Pilot an einem geheimen Forschungsprojekt zu arbeiten. Er soll ein Flugzeug steuern, das mit einer Zeitmaschine ausgestattet wurde. Zunächst sollten nur kleine Zeitsprünge erfolgen, um die Auswirkungen auf Raum und Zeit zu erforschen, doch beim ersten Flug übernehmen Terroristen die Maschine und weisen Christopher an, in das Jahr 1939 zu reisen.

Im Unterschied zur realen Historie gelingt diesmal das Attentat durch Georg Elser im Münchner Bürgerbräukeller und das gesamte Forschungsteam des Zeitreise-Flugzeuges sieht sich nach der Rückkehr in ihre seine eigene Zeit mit einer neuen Realität konfrontiert, die um einiges anders ist, als erwartet. Viel mehr, möchte ich dazu gar nicht schreiben. Am Ende stellt sich jedenfalls die Frage, ob Christoph nicht doch Adolf Hitler das Leben retten sollte…

Leseempfehlung?

Trotz nicht mehr ganz frischer Story, ein wenig vorhersehbaren Plot und viele technische Details zu Flugzeugen, die nicht interessierte Leser sicher als zuviel des Guten abtun würden, möchte ich “Flug 39” weiterempfehlen.

Dank der leichten Sprache ist der Roman absolut unterhaltsam – Kopf aus, Unterhaltung an. Doch Vorsicht: Kopf nicht ganz aus. Denn die neue Realität, die durch das geglückte Attentat auf Hitler entsteht, lässt einen eben doch gedanklich in einem “Was-wäre-wenn-Zustand” zurück.

Spoiler
Thematisch springen wir dann vom kalten Krieg bis hin zum möglichen Atomkrieg, der auch heute, in Zeiten von Trump und Kim Jong-un, häufig nicht ganz unwahrscheinlich scheint. Denn je weiter wir uns zeitlich von den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki wegbewegen, desto mehr geraten die Bilder und das Ausmaß der Zerstörungen in Vergessenheit – zumindest scheint es so. Peterson holt diese Erinnerungen mit seinem Science-Fiction-Roman zurück und unterhält nicht nur, sondern macht auf die aktuellen Zustände des Vergessen-werdens aufmerksam. Und ich mag Romane, die zum Denken anregen.

Lass mir gerne einen Kommentar da, wenn du den Roman gelesen hast – oder auch wenn du spannende Tipps für ein anderes Buch hast. Hier findest du noch andere Buchempfehlungen von mir.

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